Anstoß zur Formatentwicklung

Nicht die Massage ist die Message, sondern die Sausage. Um wieder einmal den guten alten Marshall McLuhan zu bemühen und die Verwobenheit des Dudes zwischen Mediensemiotik und Gastrosophie zu verdeutlichen. Im Zeitalter, in dem der Dude eigentlich nur noch Medienpräsenz um der Medien willen wahrnimmt, liegt der Fokus natürlich auf Formaten, die Essen, Trinken und alles Lukullische dazwischen zum Thema haben. Und diese sind ja besonders wichtig.

Da der OÖ-Zentralraum im Fokus steht und Themen wie die Rückkehr des Guide Michelin [gid miʃlɛ̃] hier kaum eine Rolle spielen, hat der Dude das Internet befragt – und wurde fündig:

Silvia Schneider kocht im Posthof auf! Was darf man sich erwarten? Hölzerne und zweideutige Moderationsansagen der multitalentierten Unternehmerin. Eine kulinarische Inszenierung unter dem Motto „Hauptsache irgendwas mit Essen“. Was soll das Ganze? Keine Ahnung. Der Dude ist unschlüssig und mutmaßt eine Art Verkaufsshow für diverse Print-Produkte. Wo soll das enden? Hoffentlich in Besserem. Ah, uh, muss der Dude immer so negativ sein? Nein, muss er nicht.

Aber da sich medial im Formatelabor nicht viel tut, müssen dringend Neuerungen her. Freshe und zeitgemäße Medienbespielung! Kanäle gibt es ja genug! 

Vielleicht sollte der ehemalige Bürgermeister Klaus „Sugo“ Luger sein legendäres Bolognese-Rezept in einer gemeinsamen Podcastreihe mit Altbürgermeister Franz Dobusch zum Besten geben? Ein passender Titel wäre zum Beispiel: „Politik war gestern – heute gibt’s Pasta“ oder „FKK – mit Franz. Klaus. Kombüse.“ Garantiert ein Renner. Einer der beiden gilt – so wurde es dem Dude von verlässlichen Insidern zugetragen – als fabulöser Hobbykoch und Hobbysommelier, während der andere sich als rabiater Würstelstandentferner und dadurch Hohepriester der gehobenen Gastronomie und Qualitätsküche hervorgetan hat. Heiße Themen wären hier nicht zu knapp. Und gleichzeitig könnte man öffentlichkeitswirksam und hemdsärmelig-sympathisch vergangenes Ungemach aufarbeiten – quasi am Küchentisch, auf Augenhöhe und mit kleinkarierter Schürze.

Eine weitere Idee des Dudes wäre, den ebenfalls multitalentierten Ex-Rektor und Fachmann für eh alles, Meinrad Lukas, gemeinsam mit Stargästen Rezepte aus der oberösterreichischen Kunst- und Kulturgeschichte nachkochen zu lassen. Zum Beispiel: Krenfleisch à la Bruckner mit Dietmar Kerschbaum, Adalbert Stifters Buchteln mit Franzobel oder rustikale Restposten-Regal-Rezepte mit Christina Stürmer – das Ganze powered by Lidl. Hier könnten spannende Background-Stories aus Musikbusiness, Literaturzirkus und Influencerwelt ausladend besprochen werden. Und nebenbei würde Wissenswertes über Geschmack, Heimat und die kulinarische Identität des OÖ-Zentralraums vermittelt.

Der Dude hofft, hier einen ernsthaften Anstoß zur Formatentwicklung gegeben zu haben. 
Für alle, die kein Interesse daran haben, empfiehlt der Dude das Üben der richtigen Aussprache des [gid miʃlɛ]. Auch hier vergeht die Zeit.