Ja, schon wieder Medien. Der Dude kann es nicht lassen. Hat er sich in den letzten beiden Beiträgen mit eher lokalen TV-, Radio- und Internetformaten rumgeschlagen, ist es nun hoch an der Zeit, sich der Cinematik, dem Zelluloid, dem Lichtspiel, kurz gesagt, dem Kinofilm zu widmen.
Der wahrlich überraschende Kino-Boom der letzten Monate muss natürlich kulinarisch analysiert und eingeordnet werden. So wie sich jeder gut gemachte Streifen in die Seele und das Gedächtnis einschreibt, so ist auch die lukullische Komponente oft nicht zu unterschätzen. Genannt sei hier nur auf Getränkeseite James Bond und auf Essensseite Pulp Fiction. Denen, die sich hierbei nicht orientierten können, ist nicht mehr zu helfen. Aber nicht abschweifen. Behandeln wird der Dude in Folge die großen Drei des Sommers 2023: Barbie, Oppenheimer und Mission Impossible 7 (?!). Während Barbie es schafft, sowohl Kinder also auch feministische Aktivist:innen und das Feuilleton zu aktivieren, ist Oppenheimer mit seinem Staraufgebot quasi ein Must-See. Mission Impossible 7, der eigentlich 7., aber bereits fünfte unnötige Teil der Serie (Teil 1 unterhaltend, Teil 2 so lala, Teil 3–7 …) spricht wohl nur die MI-Veteran:innen und echte Fans an – oder Menschen, die nach Barbie und Oppenheimer eine Art cineastische Action-Reinigung benötigen.
Die methodische Herangehensweise ist aber nicht die Suche nach Kulinarik in den Blockbustern, sondern ein Versuch der Einordnung oder Zuweisung.
Mission Impossible 7: Ein Film wie Nahrungszusatz, den man einfach weglassen könnte und man trotzdem keinen Unterschied bemerkt. Geschmacklich nicht zuordenbar, künstlich und laff. Während der erste Teil der Serie sich noch wie eine gute Pizza wegsnacken ließ, ist die siebte Iteration bloß Schaumstoff im Mund.
Oppenheimer: Ein Film wie ein Steinpilz. Erdig, differenzierter Geschmack, aber aufgrund der Länge hat der Film auch etwas Gummiartiges mit hohem Kauwiderstand. Das fast übertriebene Staraufgebot entspricht aber auch der Entfaltung von Steinpilzen – sie nehmen sich oft ein wenig zu wichtig.
Barbie: Die einfachste, weil wohl auch passendste Zuschreibung zum genialen Feminismus-Credibility-Marketing-Coup von Mattel (5 Milliarden Dollar Umsatz) ist die Schaumrolle. Zuckrig süß, luftig-schaumig und doch kross. Variantenreich wie die Barbie-Kostümierung. Ein Genuss im Moment des Verzehrs. Aber wenig sättigend und nachhaltig.
Für den kommenden Urfahraner Jahrmarkt empfiehlt der Dude aber weder Schaumrollen noch Nahrungsergänzungsmitteln. Sondern die gute Salzgurke aus dem Fass. Welcher Film da entspricht, sei der geneigten Leserin, dem geneigten Leser selbst überlassen.