Einer beinahe in Vergessenheit geratenen Künstlerin widmet das Nordico Stadtmuseum seine Herbstausstellung: In „Auguste Kronheim – Begleiterscheinungen“ wird die Schaffensperiode einer Künstlerin überblickt, die über 50 Jahre andauerte. Kronheims beeindruckender Lebensweg führte von Amsterdam über Linz, nach Irland, zurück ins Mühlviertel und schlussendlich nach Wien, wo sie bis heute lebt, und stellt sozusagen die vielfachen gegenseitigen Begleiterscheinungen von Kunst und Leben ins Zentrum. Auguste Kronheim arbeitete u. a. an sozialkritischen Holzschnittzyklen: Unter dem Titel Hell wie der lichte Tag etwa entstanden Holzschnitte, die sich mit den Wünschen und Träumen einer Fließbandarbeiterin in einer Leuchtmittelfabrik befassen; in der Serie Begleiterscheinungen schildert die Künstlerin drastische Ereignisse, wie sie zu ihrer Zeit in den Mühlviertler Dörfern vorkamen. Ab den 1980er Jahren verlagerte Kronheim ihren Fokus vermehrt auf Zeichnungen und Aquarelle mit naturhaften Sujets und Selbstporträts. In der umfangreichen Retrospektive werden mehr als 200 Holzschnitte und 30 Zeichnungen gezeigt.
Auguste Kronheim, Begleiterscheinungen 24. November bis 4. März 2018, NORDICO Stadtmuseum Linz
Zur Ausstellung erscheint ein Sammlungskatalog im Verlag Bibliothek der Provinz, mit einem Vorwort von Andrea Bina und Texten von Albert Müller, Brigitte Reutner (Kuratorin) und Franz Schuh.