So real und guter Stimmung.
Die Referentin #42
Der Dude möchte wieder real werden. Der gastropolitische Sermon strengt an und macht schlechte Laune. Und die uns im Zentralraum umgebende kulinarische Entwicklung immer wieder lokal- oder globalpolitisch zu verquicken, ist auch nicht jedes Mal nötig, wenn auch manchmal launig. Der Dude aber ist geläutert und möchte versuchen, positiv, gut gelaunt und fröhlich trällernd in die Zukunft zu tänzeln. Darum zwei positive Beispiele – einmal Umland, einmal Zentrum – und ein easy-peasy-Rezept für den Winter.

Freistadt. Quasi Hauptstadt des unteren Mühlviertels, Biermetropole, Kunst- und Kulturhotspot, Messezentrum. Dort finden die geneigten Gourmets ein Etablissement namens „Foxis“. Ja, der Name täuscht und läßt Mutmaßungen in diverse Richtungen zu (!?), aber dahinter verbirgt sich ein wahres Kleinod an Kulinarik. Der Dude nähert sich virtuell – und die Onlineinfos sind etwas verwirrend. Da ist die Rede von Fusion, Pizza und klassischer Ö-Küche. Zudem auch noch Optionen in vegetarisch und vegan. Beim Betreten des Foxis klärt sich aber schon einiges auf: Eine wunderschöne alte Stube, ein zugewandtes Team und eine feine Speisekarte, die zwar zwischen Pizza, Kalbsbries und Karaage Chicken herumhüpft, aber gleichzeitig und paradoxerweise auch sofort schlüssig und klar wirkt. Vielleicht ist das hier das Wirtshaus 3000.
Getestet hat der Dude das Chicken Karaage. Und das war spitzenmäßig.
Azuma. Ja, das alte Fu Cheng hat nun einen Namen wie ein Flughafen- oder Bahnhofs- Takeaway. Das ist sad. Aber: gute Küche wie gewohnt, die Möblierung besser. Die Gäste haben etwas mehr Platz und die Gestalter:innen scheinen Anleihen beim alten Fug Cheng genommen zu haben. Einzig die Karaoke-Anlage fehlt – die im alten Fu Cheng nicht oft, aber wenn, dann um so ausgiebiger genutzt wurde. Die nach dem Umbau – oder sollte der Dude besser sagen, nach dem Redesign der ganzen Institution – neu präsentierte Karte verspricht viel und hält auch einiges. Fokus: Chinesisch, Japanisch. Getestet hat der Dude Gyoza und Yaktitori. Feines Zeug. Zu erwähnen ist hier auch noch die sehr präzise Weinkarte – abgestimmt auf die Speisen.
Besonders anzumerken ist über beide Orte: Die Versorgung der Küchen und auch zu großen Teilen der Bar wird hier über lokale Quellen bewerkstelligt. Und das scheint nicht nur Werbe- oder Nachhaltigkeitsgag zu sein. Sondern sehr real. Der Dude glaubt das.
So. Und jetzt noch das schnelle Rezept für den Winter. Sehr winterlich und saisonal und auch Fusion. Quasi im Thema bleibend:
Warmer Raunasalat.
Rote Rüben (gekocht)
Kichererbsen (gekocht)
Orangen
gehackte Walnüsse oder Haselnüsse
Olivenöl
Dill
S&P
Kichererbsen leicht ölen und im Rohr bei 160 Grad zirka 25 Minuten rösten. Rote Rüben in Stifte schneiden oder raspeln und in einem Topf bei ganz schwacher Hitze leicht erwärmen. Fürs Dressing Orangen auspressen, mit Öl, Dill sowie Salz und Pfeffer vermischen.
Kichererbsen, rote Rüben, Nüsse und Dressing vermengen. Fertig.
Mengenangaben: nach Belieben – das müßt ihr schon selber wissen. Der Dude gibt wie immer nur die ungefähre Richtung vor.
Der Dude ist guter Stimmung. Mit Lokalen wie den Genannten und guter Küche zu Hause ist alles nur halb so wild.
Redaktionell geführte Veranstaltungstipps der Referentin
(5. Dezember 2025)