Die Referentin #32 - Beiträge der Ausgabe

Editorial

Die Referentin | Editorial, 1. Juni 2023
Die Referentin #32

Am Cover dieser Ausgabe findet sich die sommerliche Kleine Referentin von Terri Frühling – eine einzige leichtsinnige Aufforderung zum fliegenden, flirrenden Festivalbesuch. Zahlreich ist das Angebot dafür in nächster Zeit, dazu aber später. In der Redaktion haben wir zum Thema Sommer und Festival zweierlei festgestellt, nämlich: Alle jubilieren, alle kooperieren, und alle malen das Desaster an die Wand! Und, der zweite Sager: Der letzte Sommer, wir setzen uns jetzt alle mal nieder, nämlich im Festivalzelt.

Ok, was bedeutet das?

@ Der letzte Sommer, wir setzen uns jetzt alle mal nieder, nämlich im Festivalzelt.

Falls es irgendwer nicht mitgekriegt haben sollte: Es gab einen offenen Brief „aus dem Valley“. Sprich, die sogenannten Gründerväter (sic!) von Open AI bzw. der aktuellen Entwicklungen von künstlicher Intelligenz, haben eine Art Moratorium ausgerufen. Angesichts der Entwicklungen von KI und der sogenannten „Artificial General Intelligence“ sei die Büchse der Pandora geöffnet. Man solle sich jetzt mal für 6 Monate „niedersetzen“, um gemeinsam zu überlegen, wie es weitergehen soll. Hört, hört! Abgesehen davon, dass es um den eigenen Kontroll- und Machtverlust gehen könnte, und abgesehen davon, dass die Open AI überhaupt nichts mit „Open“ zu tun hat, sind die Entwicklungen drastisch. Je nach Zukunftsversprechen rettet uns die KI den Arsch (Klima, Medizin etc.) oder fickt uns in den Arsch (Überwachungshölle, autonome Waffensysteme), wahrscheinlich beides. Mit dystopischer Tendenz, wenn man sieht, wie der Diktator-Russenmann sich für autonome Waffensysteme interessiert – die eine US-amerikanischen Firma herstellt, deren oberster Chief den orangefarbenen Donald ins Präsidentenamt hochgepusht hat. Machen wir uns keine Illusionen, wer die Macht über die Mittel beanspruchen wird. Das ist das Problem: das technokapitalistische Amalgam und deren Soziopathen-Männchen. Nicht, welche Meinung wir uns dazu bilden, ob die Werkzeuge „gut oder böse“ seien. Jedenfalls, längere Diskussion. Kurz gesagt, wir hatten Visionen vom „Letzten Sommer“. Was meinen Sie dazu? Wir haben uns nicht festgelegt. Und dann lieber gesagt: Ja, setzen uns jetzt alle mal nieder, nämlich im Festivalzelt. Ganz serious: Es finden sich thematisch konnotierte Texte im Heft, wie zum Festival LINZ FMR oder zum Techno-Anarchismus. Und thematisch ähnliche Texte finden sich im Partnerinnenblatt Versorgerin. Und entschuldigen Sie bitte die derbe Ausdrucksweise von vorhin.

Wir gehen zurück zum redaktionellen sommerlichen Zweierlei:

@ Alle jubilieren, alle kooperieren, und alle malen das Desaster an die Wand!

Ja genau, das genannte Dystopia umfasst auch Umwelt, Klima und Zukunftsfragen. Selbstredend. Kein Kunstformat kommt drum herum. Es ist, um mit dem Festival der Regionen zu sprechen, Höchste Eisenbahn. Man orientiere sich hier thematisch direkt bei den Beiträgen im Heft. Etwa beim erwähnten FdR. Erwähnt sei hier auch das Ökologische Manifest, das beim Ulrichsberger Kaleidophon aufgeführt wurde. Wir wollen an dieser Stelle aber auch noch feststellen: So viele Festivals, so viele Jubiläen, so viele Kooperationen … zum Beispiel im Zusammenhang der genannten beiden Umfelder: 50 Jahre Jazzatelier Ulrichsberg, 15 Jahre Arboretum, 30 Jahre FdR, 50 Jahre Kunstuniversität, 100 Jahre ÖBB (aus dem Pressetext des FdR) und so weiter. Und Kooperationen gibt es auf die mannigfaltigsten Weisen. Jede mit jedem, jeder mit vielen, alles hängt mit allem zusammen! Ob das gut oder schlecht ist? Selber entscheiden.

Was gibt’s sonst noch?

Diesmal neu und in Folge fallweise erscheint im Heft Art Lady Things.

Eine Fortsetzung der Serie Kulturinitiativen, die an die Peripherie ziehen, findet sich auch: mit der Schiassn in Gaumberg.

Und, eine der nettesten Aussagen ergab sich, als die Redaktion bei Amanda Burzić nachgefragt hat, wie es den beiden Linzer Initiativen Memphis und Edition: bei der Ausstellung Über das Neue im Wiener Belvedere 21 gegangen ist. O-Ton Amanda Burzić, mit einem Smile: „Es war schon cool, wie wir da bei der Eröffnung herumgestanden und gegangen sind. Der Jakob und ich zum Beispiel aus der Entfernung, wir stehen im Belvedere 21 mitten in der Wiener Szene, und wir haben uns dann aus der Entfernung gegrüßt … Wir haben uns gegrüßt wie Busfahrer“.

Oh Yeah.

Und, ah ja. Das Ottensheim Open Air ist auch 30 geworden. Das Musikfestival findet heuer von 13.–15. Juli statt. Somit wären wir wieder zurück bei den Summer-Feelings des Covers. The Summer of 23, ja genau.

Mit Sommerfeelings, Tanja Brandmayr und Olivia Schütz

Archivierte Ausgabe
Juni/Juli/August 2023
Die nächste Ausgabe erscheint am 6. Juni 2025
Das professionelle Publikum

Redaktionell geführte Veranstaltungstipps der Referentin

7. März 2025 bis 28. März 2025
KAPU
2. April 2025 16:00
Kunstraum Goethestrasse xtd
5. April 2025 20:00
Stadtwerkstatt
8. April 2025 bis 9. April 2025
Theater Phönix
11. April 2025 21:00
Sirup
Weitere Beiträge dieser Ausgabe
Zufällige Beiträge aus dem Archiv
Über uns

Die Referentin ist ein freies Zeitungsprojekt und veranstaltungsbezogenes Print- und Onlinemedium, das zeitgenössische Kunst und Kultur in Linz und darüber hinaus fokussiert. Die Referentin erscheint vierteljährlich und bietet: zeitgenössische Bezugsrahmen, längere Texte, inhaltliche Auseinandersetzungen, beste Referenzen – in der Stadt, aus der Stadt und darüber hinaus!

Die Referentin liegt in diversen kulturellen Institutionen und anderen Szene-Knotenpunkten in Linz und darüber hinaus ständig auf.

Kooperation Versorgerin

Die Referentin ist ein Kooperationsprojekt 
mit der Zeitung Versorgerin und wird auch gemeinsam mit der Versorgerin vertrieben.

Abo

Die Referentin kommt mit dem Kooperationsblatt Versorgerin gratis ins Haus.

Sie möchten Die Referentin mit einer Spende unterstützen?

Inserieren

Wir bieten Inserat-Platzierungen im ganzen redaktionellen Teil der Referentin sowie im Professionellen Publikum, einem Zeitungsteil mit redaktionell ausgewählten Veranstaltungstipps.

Vorgängerprojekt

Das Vorgängerprojekt der Referentin war die Zeitung spotsZ

Von 2006 bis 2010 sind 42 Ausgaben des Heftes spotsZ erschienen, die monatlich in Form von unabhängiger redaktioneller Berichterstattung das Kultur- und Kunstgeschen in Linz thematisieren.