Es ist ein Kampf. Gegen Krankheiten. Gegen die Stadt Essen. Gegen drohende Altersarmut. Gegen den Alkohol. Gegen das Vergessen. In der grausigen Dunkelkammer Deutschland.
Über das durchschnittliche oder weniger durchschnittliche Erliegen von Engagement und Kunst in einer anderen mittelgroßen Stadt berichtet Florian Neuner in seinem neuen Buch Drei Tote. Wir zitieren zu den drei Toten aus dem Verlagstext: „Das ist eine Künstlerin, die mit ihren großformatigen Collagen zu einer ganz eigenen feministischen Position gefunden hatte, ehe Kunstvermittlung und soziokulturelles Engagement in den Vordergrund traten, Kunst und Lebenspraxis verschwammen. Das ist ein Vertreter der konkreten Poesie, der als Linguist an einer Universität lehrte und darob als literarischer Autor zunehmend in Vergessenheit und Isolation geriet, ohne freilich seinen Glauben an die neoavantgardistische Literatur zu verlieren. Das ist schließlich ein Musiker, dessen Arbeit als Komponist aufgrund seines publizistischen Engagements und seines Alkoholismus letztlich zum Erliegen kam.“ Florian Neuner, Drei Tote, Verlag Peter Engstler